Lithium LiFePO4 Batterie🔋 Wir tauschen die AGM-Batterien im Wohnmobil. LIONTRON 200Ah Untersitz Akku
Sind Lithium-Batterien wirklich so viel besser als AGM-/Blei-/Gel-Batterien? Was sind ihre Vorteile & was sind ihre Nachteile? Und was hat es mit dem Mythos auf sich, dass man beim Upgrade auf Lithium auch seine komplette Ladetechnik aufrüsten muss? Diesen Fragen gehen wir im heutigen Blogeintrag samt Video auf den Grund und schauen uns dabei ganz konkret den Liontron 200 Ah LiFePO4 Untersitz Akku an, den wir in unserem Wohnmobil / Kastenwagen auf Fiat Ducato Basis für mehr Autarkie verbaut haben.
Hallo zusammen! Heute geht es um eine 200Ah Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) Batterie von LIONTRON, die genau unter den Sitz des Fiat Ducato passt. Aber warum haben wir uns für einen Lithium-Akku entschieden? Und warum ganz konkret für einen vom Hersteller LIONTRON? Die beiden Fragen wollen wir in diesem Blogeintrag klären. Und dann zeigen wir euch noch, ob der Austausch der Batterien wirklich so einfach ist und was es mit dem Mythos auf sich hat, dass man beim Wechsel von AGM auf Lithium wirklich seine gesamte Ladetechnik austauschen muss.
Aber bevor wir das machen, hier noch kurz die Gliederung des Blogeintrags, damit ihr genau wisst, was auf euch zukommt:
- Im ersten Abschnitt will ich in aller Kürze zusammenfassen, was an Lithium-Batterien bzw. ganz speziell an Lithium-Eisenphosphat Akkus so toll ist. Und auch, was nicht so toll ist.
- Im zweiten Abschnitt erkläre ich, warum wir uns für genau diesen Hersteller, nämlich Liontron entschieden haben.
- Danach zeige ich euch den Ausbau unserer beiden alten AGM-Batterien und den Einbau der neuen Untersitz-Batterie.
- Und zu guter Letzt gehe ich noch auf den Mythos ein, dass man beim Wechsel auf Lithium seine komplette Ladetechnik upgraden muss.
So, jetzt aber ans Eingemachte.
Vorteile Lithium-Batterien
Sind Lithiumbatterien wirklich so viel besser? Für uns stechen vor allem die folgenden vier Vorteile heraus:
- Höhere nutzbare Kapazität
Ein sehr großer Vorteil der Lithium Batterien ist die hohe nutzbare Kapazität. Während man gewöhnliche Batterien nur bis etwa 50% entladen sollte, um ihre Lebensdauer nicht deutlich einzuschränken, so können und dürfen Lithium-Batterien bis 90% ihrer Kapazität (und mehr) entladen werden. So können wir durch den Austausch unserer alten 200 Ah AGM Batterien mit der neuen 200 Ah Lithium Batterie die nutzbare Energie-Kapazität fast verdoppeln. - Gewichtsersparnis
Und obwohl wir die nutzbare Kapazität fast verdoppeln, sparen wir sogar deutlich an Gewicht. Eine 200 Ah AGM Batterie (oder 2x 100 Ah) wiegen gut und gerne 50-60kg; die 200 Ah Liontron Untersitz-Batterie wiegt 26,5 kg. Wir sparen also locker 30kg Gewicht. Das ist natürlich gerade für Wohnmobilisten interessant, bei denen jedes Kilogramm zählt. - Höhere Lade- und Entladeströme
Lithium Batterien können viel höhere kontinuierliche Lade- und Entladeströme vertragen, als normale AGM-, Gel-, Bleibatterien. Die Liontron 200 Ah Untersitz-Batterie verträgt konstant 100 A Ladung und 150 A Entladung (in Spitzen sogar bis zu 150 A Ladung und 200 A Entladung). Heißt: LiFePO4-Akkus können also völlig problemlos in Verbindung mit großen Wechselrichtern oder Verbrauchern, die hohe Ströme brauchen, betrieben werden. Und (für uns nochmal deutlich interessanter) sie können auch schneller und effizienter wieder aufgeladen werden, was im Alltag die Kapazität im Grunde nochmal vergrößert. - Langlebigkeit
Letzter Punkt: Moderne Lithium-Eisenphosphat-Akkus stecken locker 2.000-3.000 Ladezyklen weg, ohne drastisch an Leistungs- und Speicherfähigkeit zu verlieren. Um das in Perspektive zu setzen: Die 200 Ah Batterie von Liontron ist angegeben mit über 3.000 Zyklen bei 90% Entladetiefe; heißt, man kann der Batterie über 8 Jahre hinweg jeden Tag 90% Ladung entnehmen und wieder auffüllen – wenn man es nicht jeden Tag, sondern bspw. nur einmal die Woche macht, sind es grob 55 Jahre. So alt wird kaum ein Wohnmobil werden! Wir müssen jetzt schon den zweiten Satz AGM-Batterien in knapp über 3 Jahren entsorgen, weil sie deutlich an Speicherfähigkeit verloren haben – das ist ja auch nicht Sinn der Sache und jetzt dann auch definitiv erstmal vorbei.
Nachteile Lithium-Batterien
Aber natürlich sind LiFePO4-Batterien nicht absolut perfekt – auch sie haben Nachteile. Wir sehen da vor allem die folgenden beiden:
- Preis (einmalige Investition)
Ein Nachteil der Lithiumbatterien ist definitiv ihr hoher Preis. Unsere Liontron-Batterie kostet zum Beispiel 2.048 € (HIER der aktuelle Preis bei Camping Wagner). Es gibt auch günstigere Hersteller, aber man muss natürlich schauen, was man da jeweils bekommt). Klar ist, dass 2.000 € eine Stange Geld ist, die man erstmal für ein Strom-Upgrade zur Verfügung haben muss. Aber klar ist auch, dass sich diese höhere, einmalige Ausgabe durch die Langlebigkeit der Lithium Batterie im Vergleich zur AGM Batterie wieder aufwiegen. Am besten lässt sich das anhand eines Rechenbeispiels verdeutlichen, das zeigt, dass Lithium-Batterien mehr als die 10fache nutzbare Energiemenge über ihre Lebensdauer hinweg abgeben können, als Bleibatterien (und das 10fache kosten Lithium-Batterien definitiv nicht): - Temperaturempfindlichkeit
Außerdem haben Lithium Batterien Probleme mit starker Kälte und können bei Temperaturen unter 0° Celsius nicht geladen und unter -20° Celsius nicht entladen werden. Da muss man sich natürlich fragen, ob das für einen relevant ist. Wir sagen nein, weil die Batterie bei uns IM Camper verbaut ist und da wird es eh nie unter 0°. Und wenn doch, kann sie immer noch die Heizung/Lüftung befeuern solange es nicht unter -20° C im Inneren sind und dann eben wieder aufgeladen werden, sobald es drinnen über 0° sind. Also für uns ist die Temperaturempfindlichkeit nicht wirklich relevant. Wer allerdings seine Batterie z.B. in einem außenliegenden Batteriefach verbauen will, sollte sich dieser Tatsache bewusst sein.
Aber auch dafür gibt es inzwischen gute Lösungen: Viele Hersteller bieten Arctic-Versionen o.Ä. an, die dann integrierte Heizmatten haben, damit die Batterien auch bei Temperaturen von bis zu -30° Celsius geladen werden können. Wir haben uns aus den genannten Gründen erstmal (kann bei Liontron nämlich auch nachgerüstet werden) dagegen entschieden (kostet ja natürlich auch einen kleinen Aufpreis).
Für uns überwiegen die Vorteile ganz klar! Wir hatten uns schon vor einer ganzen Weile dazu entschieden, dass wir beim nächsten notwendigen Wechsel auf jeden Fall eine Lithium-Batterie verbauen würden. Und Lithium-Batterien gehört auch definitiv die Zukunft im Bereich der Wohnmobil-Aufbaubatterien, denn sie sind Bleibatterien in nahezu allen Belangen überlegen. Der einzige Einsatzzweck, bei dem Blei-Akkus auch längerfristig eine Rolle spielen werden, ist der Motorstart, bei dem für einen ganz kurzen Moment extrem hohe Ströme von bis zu 600A benötigt werden.
Warum LIONTRON?
Dass wir eine Lithium-Batterie verbauen würden, war also rasch klar. Aber warum haben wir uns ganz konkret für Liontron entschieden? Entscheidend waren für uns folgende Argumente:
- Batterie verschraubt, nicht verklebt/verschweißt
Einer der größten Pluspunkte der Liontron Lithium Batterie, neben den Vorteilen, die eine Lithium Batterie sowieso schon bietet, ist in unseren Augen die Tatsache, dass die Batterie komplett modular aufgebaut ist und die einzelnen Bestandteile nur miteinander verschraubt sind – nicht verschweißt oder verlötet.
Das Case kann einfach mit vier Schrauben geöffnet werden, ohne Spezialwerkzeug, sodass einzelne Komponenten leicht ausgetauscht werden können. Selbst die einzelnen Zellen sind miteinander verschraubt und lassen sich bei Bedarf einzeln austauschen. Wie man sich vorstellen kann, ist das natürlich sehr viel kostengünstiger (und besser für die Umwelt), als wenn man die komplette Batterie im Schadensfall tauschen müsste. Das ist vor allem relevant und von Vorteil für die Zeit nach Ablauf der Garantie. Aber bis man sich überhaupt erstmal Gedanken darüber machen muss, hat man erstmal 5 Jahre Zeit, denn: - 5 Jahre Garantie
Ein Zeichen dafür, dass Liontron in die Qualität ihrer Komponenten vertraut ist die Tatsache, dass sie freiwillig 5 Jahre Garantie gewähren. - Sitz in Deutschland
Und sollte doch mal ein Bauteil den Geist aufgeben muss man sich nicht mit irgendwelchen China-Händlern rumärgern, sondern hat direkten Support in Deutschland.
Und doppelt gut: Liontron verspricht, dass sie bis mindestens 10 Jahre nach Ablauf der Garantie die Ersatzteile der Batterien auf Lager halten wird. Also auch nach Ablauf der Garantie wird man die Batterie immer noch reparieren können. Und dafür gibt es sogar eigene Videos von Liontron, in denen erklärt und gezeigt wird, wie man die einzelnen Komponenten tauscht. Das ist echt stark und habe ich so noch von keinem Hersteller in keiner Branche gesehen! - Integriertes BMS
Aber eigentlich muss man sich über Ausfälle und Schäden kaum Gedanken machen, denn das integrierte Batterie Management System (BMS) überwacht konstant den Status jeder einzelnen Zelle und schützt sie vor Tiefenentladung, Überspannung, zu hohen Strömen, etc. Dadurch wird ein vorzeitiger Ausfall des Akkus durch Umwelteinflüsse oder falschen Gebrauch bereits im Vorfeld verhindert. - Integriertes Bluetooth
Durch die integrierte Bluetooth 4.0 Überwachung kann man mit der entsprechenden Liontron Multi App bis zu vier Batterien gleichzeitig überwachen. Die App zeigt dann den aktuellen Ladezustand, Restkapazität und Lade-/Entladeleistung aller Batterien in Summe an. So hat man also immer alles im Blick (ohne dass man einen zusätzliche Mess-Shunt o.Ä. anschließen und verkabeln müsste). - Höhere Kapazität
Wie wir ja jetzt wissen, können Lithium-Batterien im Normalfall schon bis zu 90%/95% entladen werde. Bei der Liontron Batterie sind es aber sogar sagenhafte 100%. Wie ist das möglich? Ganz einfach, die tatsächliche Kapazität liegt über den angegeben 200 Ah. Liontron gibt an, die Batterien mit 5-15% mehr Kapazität auszustatten, sodass dann also wirklich die komplette auf der Batterie angegebene Kapazität entnommen werden kann. - Passt unter Fahrersitz
Außerdem passt die 200Ah LiFePO4 von Liontron genau unter unseren Fahrersitz, da wo unsere alten AGM Batterien vorher auch verstaut waren. Es gibt inzwischen sogar eine 300 Ah Lithium Batterie von Liontron die exakt unter den Sitz des Ducatos passt. Diese haben wir uns auf dem Caravan Salon auch mal angesehen und sind ein bisschen ins Träumen gekommen. Aber ehrlich gesagt: 300 Ah Lithium sind dann selbst für unser Nutzungsverhalten mehr, als wir brauchen. Und ein Preisschild war da auch noch nicht dran. 😉 Trotzdem ist es faszinierend zu sehen, dass man 300 Ah Lithium (bzw. rechnerisch 600 Ah AGM) unter einen Fahrer- oder Beifahrersitz im Ducato bekommen kann.
Unsere Entscheidung stand also fest: Liontron. Und damit jetzt zum zum Ausbau unserer alten AGM Batterien und Einbau der Liontron Batterie.
Ausbau AGM-Batterie & Einbau Lithium-Batterie
Hinweis: im YouTube-Video zeigen wir euch den Ein- und Ausbau detailliert mit Bewegtbildern.
Als erstes muss man die Verkleidungen des Sitzgestells abmontieren. Dazu links uns rechts jeweils vier Schrauben lösen. Die beiden Teile vorne und hinten sind nur eingeklipst.
Dann geht es an den Sitz selbst. Den kann man zusammen mit der Drehkonsole herausnehmen. Dafür müssen oben auf jeder Seite drei Schrauben gelöst werden, an die man jeweils durch Drehen des Sitzes herankommt. Wichtig ist dabei, dass ihr vernünftige Bit-Aufsätze benutzt, da die Schrauben, die hier verbaut sind, sich sonst gerne mal rund drehen. Wir mussten deswegen beim letzten Mal schon eine Schraube aufbohren.
Wenn ihr die 6 sichtbaren Schrauben gelöst habt und euch wundert, warum sich der Sitz noch immer nicht herausnehmen lässt, dann schaut auf jeder Seite nochmal von unten nach, denn da verstecken sich noch zwei Muttern, die gelöst werden müssen. Dann noch das Kabel des Airbagsensors trennen und schon kann man den Sitz rausnehmen. Achtung: der Sitz ist schwer und achtet darauf, dass das Kabel des Airbagsensors nicht irgendwo hängenbleibt. Außerdem solltet ihr ab jetzt den Zündschlüssel nicht mehr umdrehen, da es sonst zu einer Fehlermeldung im Bordcomputer kommen kann.
Nun liegen die Batterien frei. Dass man die gesamte Bordelektronik ausschalten und auch die Sicherungen des Solarladereglers und der Starterbatterie trennen sollte, bevor man daran rum werkelt, ist denke ich klar.
Unsere Batterien waren noch mit einem Lochband aus Metall gegen Verrutschen gesichert. Als das gelöst war, lagen alle Kabel und Bauteile frei.
Wenn ihr euch wundert, warum bei uns so viele Kabel liegen: das liegt einerseits daran, dass wir zwei Batterien parallel geschaltet haben – also die beiden Plus- und Minuspole der beiden Batterien miteinander verbunden sind; und andererseits daran, dass wir hier hinten noch einen zweiten Solarladeregler für unsere mobile Solartasche montiert haben.
Jetzt kommt sicherlich der Punkt, der für viele eine innerliche Hürde darstellt: an die Batteriepole ranzugehen. Und gesunde Vorsicht ist da auch definitiv erstmal richtig, aber wenn man die einfachsten Dinge beachtet, kann man da eigentlich gar nicht so viel falsch machen. Wichtig ist zum einen, dass man beim Ausbau immer erst die Kabel vom Minuspol trennt und erst dann die Kabel vom Pluspol (beim Einbau entsprechend andersrum: da erst Plus verbinden und dann Minus) und dass man andererseits die Pole nicht vertauscht: sprich Pluskabel gehören nur an den Pluspol und Massekabel gehören nur an den Minuspol.
Dirk ist immer doppelt vorsichtig und deckt alle offenen Kabelenden mit einem Stück Schrumpfschlauch ab, damit es wirklich nirgendwo zu einem Kontakt oder Kurzschluss kommen kann.
Und als alle Kabel gelöst und gesichert waren, konnten wir die beiden Batterien einfach rausnehmen. Bei knapp 30kg pro Stück eine ganz schöner Kraftakt. Dann war der perfekte Moment, mal einmal durchzusaugen und das Stück Bodendämmung wieder einzusetzen, dass wir damals in Malaysia, als wir diese beiden AGM-Batterien eingebaut haben, herausschneiden mussten, da die Batterien etwas zu hoch waren und sonst nicht unter den Sitz gepasst hätten.
Damit war alles vorbereitet, um die neue Batterie einzusetzen. Da sie ein ganzes Stück kleiner ist als unsere bisherigen Batterien hat Dirk sie noch zusätzlich mit einem weiteren Spanngurt und zwei Holzleisten gesichert, damit sie weder vor- und zurück, noch von links nach rechts rutschen kann.
Und da an der Seite nun zusätzlich Platz war, haben wir den Solarladeregler für unsere Solartasche noch mit an die Seite gepackt. Da wäre jetzt sogar noch Platz für einen Wechselrichter, wenn wir uns mal einen einbauen wollen.
Nachdem die Batterie gesichert war, ging es ans Anschließen. Die Liontron-Untersitzakkus haben M8-Polschrauben – da konnten wir unsere vorhandenen Kabel mit M8-Ringkabelschuhen also einfach draufstecken. Wie gesagt: erst Plus und dann Minus. Anschließend haben wir noch die Temperatursensoren unserer beiden Ladegeräte mit an den Minuspol angeschlossen.
Dann noch die Verschlusskappe zum Schutz der Pole wieder drauf und fertig ist man. Zumindest fast, denn natürlich will man ja seinen Fahrersitz zurück haben. Der ist fix wieder eingesetzt und verschraubt. Zuletzt noch die Verblendungen wieder an das Sitzgestell und der Umbau ist erledigt.
Ladetechnik für Lithium-Batterien
Immer wieder haben wir gehört und gelesen, dass man seine komplette Ladetechnik im Camper tauschen muss, wenn man sich eine Lithium Batterie einbauen will. Auf der anderen Seite werben Hersteller von Lithium-Akkus damit, dass man seine alten Ladegeräte einfach weiterverwenden kann.
Dieser Thematik wollten wir auf den Grund gehen und haben ausführlich recherchiert. Wir haben uns unterschiedliche Hersteller angeschaut und im Grunde heißt es da immer wieder: nein, smarte Lithiumbatterien mit eigenem Batteriemanagementsystem (BMS) kommen mit unterschiedlichen Ladekennlinien und unterschiedlichen Ladespannungen klar.
Bei Liontron heißt es zum Beispiel ganz konkret (und ich zitiere jetzt von der Webseite): „Moderne LiFePo4 -Batterien wie die Liontron können mit jedem beliebigen 12V Blei-Ladegerät mit einer Ladeschlussspannung zwischen 14,2V und 14,6V geladen werden. Selbst ein uraltes 13,8V Ladegerät aus der ersten Generation von 12V Gel-Batterien kann eine Lithium-Batterie laden. Dabei wird sie zwar bspw. nur bis zu 90% vollgeladen, aber dies schadet der Batterie überhaupt nicht.“
Das klingt so, als müsste man sich wirklich überhaupt keine Gedanken darüber machen. Aber das stimmt nicht ganz. Denn wenn man genau hinschaut, zeigen sich vor allem drei Einschränkungen:
- Eine zu geringe Ladespannung ist okay, zu hohe Ladespannungen (also alles oberhalb von 14,6 V) sind hingegen zu vermeiden. Zwar schaden auch zu hohe Ladespannungen der Batterie nicht, da das interne BMS in solchen Fällen automatisch die Ladung unterbinden würde, aber dann kann man die Batterie eben auch nicht aufladen.
- Keine Ladegeräte mit Desulfatierungsprogramm. Es gibt Ladegeräte, die ein spezielles Ladeprogramm haben, mit dem sich bereits tiefenentladene Batterien ein Stück weit wieder herstellen lassen. Dazu wird mit einer sehr hohen Spannung geladen, um den durch die eingesetzte Sulfatierung höheren Ladewiderstand zu überwinden. Also auch hier würden zu hohe Ladespannungen auftreten, die LiFePO4-Batterien nicht vertragen (und bei denen gute BMS entsprechend abschalten).
- Für eine schnelle (!) Ladung in modernen Fahrzeugen ist ein Ladebooster erforderlich, da die Lichtmaschine hier früh ausschaltet und es daher ein Gerät braucht, das der Lichtmaschine vorgaugelt, dass weiterhin Strom benötigt wird. Das ist ein bekanntes Problem, das alle Batterietypen betrifft und weswegen nahezu alle Wohnmobil-Ausbauer seit 2018 standardmäßig Ladebooster in ihren Fahrzeugen installieren. Bei Lithium-Batterien ist ein Ladebooster/Ladewandler aber besonders ratsam, da nur so die hohen Ladeströme, die ja ein großer Vorteil der LiFePO4-Batterien sind, erreicht werden können (und die Batterien also nur so besonders schnell wieder aufgeladen werden können).
Das sind alles Dinge, die kein Hexenwerk sind. Man muss eben vor allem sicherstellen, dass man kein Ladeprogramm wählt, dass mit zu hoher Spannung arbeitet.
Bei unserer Batterie ist die maximale (und gleichzeitig optimale) Ladeschlussspannung mit 14,4-14,6 V angegeben. Wenn ich jetzt kein LiFePO4-Programm an meinen Ladegeräten einstellen kann, nehme ich eins, das möglichst nah dran ist – solange es nicht drüber ist.
Bei unserem Solarladeregler könnte ich also z.B. AGM 1 auswählen und die Batterie wäre damit fein; AGM 2 hingegen hätte eine zu hohe Spannung.
Wir allerdings haben sogar bereits eine LiFePO4-Einstellungsmöglichkeit an unseren beiden Solar-Ladereglern und auch am Ladebooster. Und vor allem die beiden Votronic-Geräte sind jetzt auch schon ein paar Jahre alt, sodass ich davon ausgehe, dass die meisten Geräte inzwischen eh spezielle Ladeprogramme für Lithium-Batterie haben.
Die Batterie und unsere Ladegeräte findet ihr unter „Ausgewähltes Equipment“ sowie hier:
Liontron 200 Ah LiFePO4 Akku (Camping Wagner): https://tidd.ly/3i6Rezh *
Liontron 200 Ah LiFePO4 Akku (Amazon): https://amzn.to/35LtKg8 *
Liontron 200 Ah LiFePO4 Akku (GreenAkku): https://bit.ly/3AL6I33
Liontron 300 Ah (!) LiFePO4 Akku (ebay): https://ebay.us/8GWkf0 *
Votronic Solar-Laderegler MMPT: https://amzn.to/3ug9DP0 *
Votronic Ladebooster 30A: https://amzn.to/2ZnshJa *
*bei diesen Links handelt es sich um Affiliatelinks/Werbelinks. Wir verdienen an Verkäufen über diese Links in der Regel eine kleine Provision. An den Preisen für euch ändert sich dadurch NICHTS. Vielen Dank für eure Unterstützung!
3 Comments
Ecki
Hey Ho ihr beiden,
wir haben im April unser beiden 80 AH Lifepos verbaut (von Bulltron wegen der Abmessungen und der Möglichkeit auch bei -10 Grad noch zu laden) und dazu ein 180 WP Solarpanel.
Da wir eine Gefrierbox auf -10 Grad betreiben und das mit unserer bisherigen AGM Batterie auf dauer nicht wirklich funktioniert hat, brauchten wir auch ordentlich power.
Villeicht ein paar erste Erfahrungen die wir gesammelt haben:
– Bei Parallelschaltung der Akkus darauf achten, das die Verbraucher jeweils am + der einen und am – der anderen Batterie angeschlossen werden, sonst wir ein Akku stärker belastet.
– Das Alte CBE Landstrom (Blei oder Gel Kennlinie) Ladegerät lädt die Batterien zwar einmalig auf, dann wartet es aber wohl bis die Spannung unter 13 Volt gefallen ist um weiter zu laden. Da sind die Lifepos dann sozusagen richtig leeeer. Bei uns werden die Akkus dann tatsächlich auch trotz Landstrom langsam entladen.
– Ladebooster ist auch bei älteren Fahrzeugen angeraten, zum Beispiel floss bei unserem Fahrzeug (BJ 2006) Strom während der Fahrt von den Akkus richtung Absorber, bzw. wird bei erreich von 13,7 Volt nicht mehr wirklich weiter geladen um die Starterbatterie nicht zu kochen. Ein Ladebooster simuliert da im Grunde eine noch nicht voll geladene Starterbatterie.
– Batterieshunt einbauen ist sinnvoll. Zwar haben die Akkus ein eingebautes BMS das man per Bluetooth abfragen kann aber das ist nur bedingt zuverlässig k.a. wie das bei Liontron ist. Ich vertraue da Victron und Co. irgendwie eher.
– Wir haben inzwischen auch einen 2000 Watt Wechselrichter verbaut, der ermöglicht uns neben dem Föhnen 😉 auch Wasser aus Brunnen, Bächen zu Pumpen und den Betrieb von Heizlüfter, Induktionskochplatte oder Kreissäge 🙂
Viel Freude mit der neuen Power!
P.S.: Ihr schreibt oben „Bei unserem Solarladeregler könnte ich also z.B. AGM 1 auswählen und die Batterie wäre damit fein; AGM 2 hingegen hätte eine zu hohe Spannung.“
Der Vortronic MPP ist so zu verstehen, dass der 1 Dip auf Lifepo gestellt wird und die weiteren dann die Kennline, weiß markiert, für Lifepo einstellen – auf eurem Foto also Lifepo mit 14,4V und 13,8 Erhaltungsladung.
Hendrik Hogervorst
Hut ab, ich habe mir n den letzten 18 monaten sehr viele Youtube videos angeschaut aber ihr macht bei weitesten die besten. Scandinavien war absolut top, wie auch das letzte video über den Lipo Accu……mach weiter so, ihr seid ein sehr sympatische paar 🙂
Let's get otter here
Hallo Hendrik,
wow, vielen Dank für das große Lob! Wir geben unser Bestes. 🙂
Liebe Grüße aus Frankreich
Tina und Dirk