Equipment

Himiway E-Bikes (Cruiser & City Pedelec) | Fazit nach 6 Monaten

Warum haben wir E-Bikes von Himiway dabei?

Mal eben vom Stellplatz aus ins nächste Dorf zum Supermarkt fahren, ohne dafür gleich den Camper reisefertig machen zu müssen – alleine dafür hatten wir uns schon lange nach einer Lösung gesehnt. Wir campen ja häufig in der freien Natur und damit regelmäßig weit abseits von Zivilisation, da kann die nächste Einkaufsmöglichkeit schon mal recht weit weg sein. Aber auch für eine Stadtbesichtigung bieten sich Zweiräder häufig mehr an als ein Wohnmobil. Und dann sind da natürlich noch die kilometerlangen Radwege an den Küsten dieser Welt – von denen in den Bergen ganz zu schweigen.

Nach über 3 Jahren Wohnmobil ohne Fahrräder war also irgendwann klar: es ist an der Zeit, einen Fahrradträger an unseren Camper zu bauen und zukünftig Fahrräder mitzunehmen. 🙂

Die Entscheidung, in diesem Zuge von normalen Fahrrädern auf E-Bikes umzusteigen, wurde uns auch dadurch leichter gemacht, dass wir in den vergangenen Monaten immer wieder Anfragen und Angebote von verschiedenen Herstellern bekommen hatten, ihre E-Bikes zu testen und darüber auf YouTube zu berichten. Denn die Hersteller sind an dem Werbeeffekt interessiert, die eine gewisse Reichweite auf YouTube mit sich bringen kann.

Das erwähnen wir auch deshalb, um hier völlig offen und transparent darzulegen, dass uns die beiden Fahrräder von Himiway kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die Abmachung: Wir bekommen die beiden E-Bikes und wenn wir damit zufrieden sind, zeigen wir sie in unseren Videos auf YouTube. Aber auch: wenn wir Dinge feststellen, die uns an den Fahrrädern nicht gefallen, zeigen wir auch das. Und tatsächlich haben wir sowohl ‘Pros’, als auch ‘Cons’ zu berichten.

🎥 In diesem Video haben wir die beiden Himiway E-Bikes kurz vorgestellt (ab Minute 3:22) | Ein Klick auf das BIld bringt euch zum Video auf YouTube.
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🎥 In diesem Video ziehen wir ein Kurz-Fazit zu den Himiway Bikes nach 6 Monaten Nutzung (ab Minute 24:45) | Ein Klick auf das BIld bringt euch zum Video auf YouTube.

Ein chinesisches E-Bike aus dem Online Handel - gute Idee?

Himiway ist eine Marke, die vor allem in den USA sehr bekannt und weit verbreitet ist. Und seit vergangenem Jahr versuchen sie nun auch auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Wie heutzutage vermutlich die meisten E-Bikes, werden auch die E-Bikes von Himiway in China gefertigt. Der Vertrieb läuft dabei hauptsächlich über den direkten Online-Handel. Man hat in der Regel also keinen Ansprechpartner oder Servicepartner vor Ort – dessen sollte man sich vor dem Kauf bewusst sein.

Allerdings hat Himiway inzwischen auch damit begonnen, sich ein Händlernetz in Deutschland aufzubauen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags verkaufen bereits Fahrradgeschäfte in 12 deutschen Städten die Marke.

Darüber hinaus hat uns Himiway mitgeteilt, dass ihre E-Bikes voraussichtlich ab Oktober auch über Amazon bestellt werden können (in den USA ist der Amazon-Shop bereits Ende August online gegangen). Sobald wir dazu mehr wissen, werden wir es an dieser Stelle ergänzen.

Update: HIER * geht es zu den Himiway-Modellen auf Amazon. Dort sind nicht alle Modelle in allen Farben verfügbar und auch die Rabatt-Codes können dort nicht eingelöst werden, aber für den ein oder anderen vieleicht trotzdem interessant.

Himiway Cruiser & City Pedelec

Als wir im März 2022 unsere beiden E-Bikes bekommen haben, hatte Himiway in Deutschland lediglich 4 unterschiedliche Modelle im Programm: das All-Terrain Fat-Tire-Bike ‘Cruiser’ (auch als ‘Cruiser Step-Thru’ mit niedrigem Einstieg verfügbar) für jede Art von unwegsamem Gelände, das Stadt- und Pendel-Fahrrad ‘City Pedelec’ sowie das E-Bike im Moped-Format ‘Escape’. Wir stellen hier den Cruiser und das City Pedelec vor.

Im August 2022 hat Himiway verkündet, dass ab Oktober weitere Modelle, die kurz zuvor in den USA veröffentlicht wurden, nun auch nach Europa kommen werden (mit dem ‘Zebra’ ein weiteres All-Terrain Fat-Tire-Bike und mit dem ‘Big Dog’ ein Lastenrad).

Daten & Fakten

Auf dem Papier sind die Spezifikationen und Kennzahlen beider E-Bikes erstaunlich. Wir sind zwar definitiv keine Fahrradexperten, aber einige Werte können wir dann doch ein bisschen einordnen. Und da sticht vor allem die enorme Batteriekapazität des Himiway Cruisers heraus. Die 840 Wh (48V, 17,5 Ah) versprechen eine bemerkenswerte Reichweite (die aber natürlich immer davon abhängig ist, wie viel Eigenleistung man in die Pedale bringt). Auch die 4” breiten Reifen des Cruiser fallen im wahrsten Sinne des Wortes auf und verdeutlichen, warum dieses Fahrrad auch als Fat-Tire-Bike bezeichnet wird. Mit 32 kg ist der Cruiser zudem definitiv kein Leichtgewicht.

Das City Pedelec präsentiert sich im Gegensatz dazu eher als “normales” E-Bike. Aber auch hier lässt die Batteriekapazität ein äußerst ausgiebiges Fahrvergnügen vermuten.

 

Akku 

Ladegerät 

Reichweite

Motorleistung 

Max. Geschwindigkeit 

Nutzlastkapazität 

Gewicht 

Reifen


Preis

Himiway Cruiser

48V, 17,5 Ah (840 Wh)

2,0 A

60-100 km 

250 W, 80 Nm

25 km/h

160 kg

32 kg

26” x 4”

Preis 1.699 €

Himiway City Pedelec

36V, 18,2 Ah (655 Wh)

3,0 A

80-120 km 

250 W, 45 Nm

25 km/h

120 kg

26 kg

26” x 1,95”


Preis
1.499 €

Leider haben Lieferengpässe und die Inflation auch hier ihre Spuren hinterlassen. Als wir die beiden E-Bikes bekommen haben, waren die Preise noch niedriger (Cruiser: 1.499 €, City Pedelec: 1.299 €).

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Die Codes können sich natürlich laufend ändern. Allerdings werden die neuen Codes direkt im Shop angezeigt, sobald ihr über die Links oben dorthin gelangt.

Erster Eindruck

Da Himiway (hauptsächlich) ein Direktversender ist, werden die E-Bikes per Spedition direkt nach Hause geliefert. Das Direktversender-Modell hat den Vorteil, dass die E-Bikes günstiger angeboten werden können, da keine Händler mitverdienen „müssen“. Auf der anderen Seite bedeutet es für uns Verbraucher, dass wir beim Erhalt der E-Bikes kurz selbst noch die letzten Handgriffe erledigen müssen. Konkret sind das die Montage des Vorderlichts, des Schutzbleches, sowie des Lenkers und der Pedale. Das ist allerdings schnell erledigt und das benötigte Werkzeug wird auch mitgeliefert.

Schon beim Auspacken fällt uns auf, wie robust und hochwertig beide E-Bikes verarbeitet sind. Die Schweißnähte sind dick und wirken extrem stabil, fast alle Anbauteile sind aus Metall (auch so Dinge wie die Bremshebel, Pedale und Standfüße) und Applikationen aus Leder (Handgriffe) und Holz (Auflagefläche der Gepäckträger) runden das Bild auch optisch ab. Entsprechend schwer sind die Bikes auch. Das fällt vor allem beim Cruiser mit seinem wuchtigen Rahmen und breiten Reifen auf. Aber dafür sieht es auch einfach geil aus.😜

Und dann kann sie auch schon losgehen, unsere allererste Testfahrt. Erster Eindruck: Wow! Vor allem die Leistung der Motoren ist beeindruckend. Ein kleiner Tritt in die Pedale reicht aus und schon ist man in Windeseile bei 25 km/h, wenn man die höchste Unterstützungsstufe eingestellt hat. Das macht Spaß!

Vor- & Nachteile | Fazit nach 6 Monaten

In den vergangenen Monaten sind seitdem noch viele weitere Fahrten hinzugekommen. Wir haben die Himiway E-Bikes über steile Bergpässe in den italienischen und französischen Alpen gejagt, Städte mit ihnen erkundet, sie für den Wocheneinkauf genutzt und Fahrradtouren entlang der spanischen Küste damit gemacht. Und wir konnten in der Zwischenzeit auch mal mit einem sehr viel hochpreisigeren E-Bike fahren, um uns davon einen Eindruck zu verschaffen.

Sind wir jetzt noch immer glücklich mit unseren Himiway E-Bikes? Ja! Finden wir, dass sie perfekt sind? Nein! Wir haben einige Dinge festgestellt, die wir nicht für ganz optimal halten.

Das ist allem voran die Motorsteuerung, die nicht ganz so feinfühlig ist, wie sie vielleicht sein könnte. Soll heißen: Selbst wenn man nur ganz leicht in die Pedale tritt, schiebt der Motor das E-Bike mit voller Kraft an, bis die voreingestellte Geschwindigkeit erreicht ist (Stufe 1 für 10 km/h bis hin zu Stufe 5 für 25 km/h). Der Motor verfügt also nicht über einen sogenannten Drehmomentsensor, der die Unterstützungsleistung proportional zur eingesetzten Muskelkraft steuert (so wie es bei den sehr teuren E-Bikes häufig ist). Diese Art der Motorsteuerung ist zwar grundsätzlich fein und sie hat auch Vorteile (man kann praktisch ohne Kraftanstrengung fahren, wenn man das will), allerdings muss man sich etwas daran gewöhnen und auch sein Fahrverhalten ein wenig daran anpassen (bspw. nicht in engen Kurven in die Pedale treten, wenn eine hohe Unterstützungsstufe eingestellt ist).

Zweiter Aspekt, der uns aufgefallen ist: Das City Pedelec hat leider keine Anfahrhilfe / Schiebehilfe. Beim Cruiser hingegen gibt es am rechten Handgriff des Lenkers ein Drehrad, mit dem sich das E-Bike auf Schrittgeschwindigkeit beschleunigen lässt. Das ist beim Schieben des Fahrrads ein nettes Gimmick, beim Anfahren – und vor allem beim Anfahren an einer Steigung – ist es unserer Meinung nach jedoch beinahe unabdingbar. Denn E-Bikes sind schwer und lassen sich ohne Unterstützung am Hang sonst kaum anfahren. Das City Pedelec ist zwar ein ganzes Stück leichter als der Cruiser, aber dennoch können wir nicht so ganz verstehen, warum hier die Schiebehilfe / Anfahrhilfe weggelassen wurde.

Drittens: Dieser Punkt richtet sich nicht gegen die E-Bikes selbst, sondern vielmehr gegen die beiliegenden Ladegeräte. Die sind mit Blick auf die enorm große Batteriekapazität beider Akkus recht leistungsschwach bemessen. So dauert eine komplette Vollladung von 0 auf 100% beim Cruiser rechnerisch etwa 9 Stunden, beim City Pedelec etwa 6 Stunden (beide Werte haben wir noch nicht selbst gemessen, da wir noch nie bei 0% angekommen sind). Hier wären stärkere Ladegeräte wünschenswert. Ebenfalls wünschenswert wären vor allem für uns Wohnmobilisten KfZ-Ladegeräte, die direkt an 12V-Steckdosen im Camper benutzt werden können, sodass man die Umwandlungsverluste eines 230V-Wechselrichters einsparen kann.

In dieser Preisklasse alles andere als ungewöhnlich, aber dennoch eine kurze Erwähnung wert: Der Akku, die meisten Kabel und auch die Haupt-Elektronik befinden sich außerhalb des Rahmens und sind nicht in diesen eingelassen. Das hat optische Implikationen und vergrößert im gleichen Zuge die Gefahr von Beschädigungen durch äußere Einflüsse (die dafür aber auch einfacher wieder repariert werden könnten). Zudem haben wir beide die Sättel der Himiway-Bikes als sehr hart empfunden. Für kürzere Strecken sind die sicher ausreichend, wer aber längere Strecken fahren will, sollte vielleicht über ein Upgrade nachdenken (wir haben uns nun im Decathlon Gel-Auflagen / Überzüge gekauft und werden die bei der nächsten Tour mal ausprobieren).

Mehr haben wir allerdings auch nicht auszusetzen.🙌 Wir sind noch immer sehr happy mit den beiden Himiways. Natürlich darf man hier nicht die Qualität von 3.000 € – 4.000 € teuren E-Bikes erwarten – hier verlaufen Kabel eben noch außerhalb statt versteckt IM Rahmen und die Motorsteuerung ist eben, wie sie ist.
Aber wen das nicht stört – und da gehören wir dazu – bekommt hier aus unserer Sicht E-Bikes mit einem sehr guten Preis-/ Leistungsverhältnis. Beide sind super robust verarbeitet, die Anbauteile sind fast alle aus Metall und wirken auf uns sehr hochwertig, die Leistung der Motoren ist positiver Wahnsinn und die Reichweite haben wir bisher noch kein einziges Mal voll ausgeschöpft. Wir sind also sehr zufrieden und können die beiden E-Bikes mit den oben genannten Einschränkungen weiterempfehlen.

Pros

  • sehr robuste Bauweise
  • leistungsstarker Motor
  • enorme Reichweite
  • Anbauteile fast alle aus Metall
  • ansprechende Holz- und Lederapplikationen
  • verhältnismäßig günstiger Preis

Cons

  • Motorsteuerung wenig feinfühlig
  • City Pedelec ohne Anfahrhilfe
  • lange Ladezeit / schwaches Netzteil
  • Elektronik nicht im Rahmen eingelassen
  • harte Sättel

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2 Comments

  • Michael Trier

    Hallo,
    wie der andere Kommentar schon sagt: Das Himiway City hat die gleiche Anfahr-/ Schiebehilfe wie der Cruiser. Einfach die „-„-Taste, wo man die Leistungsstufe einstellt, länger als ca 3 Sekunden gedrückt halten, dann schiebt das Rad vorwärts. Wäre toll, wenn ihr das korrigieren könntet.
    Weiter gute Reise!

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