2021,  Europa,  Griechenland

TOP 10 – HIGHLIGHTS GRIECHENLAND – PELOPONNES mit dem Wohnmobil

Paradiesische Strände, türkisblaues Wasser, abwechslungsreiche Natur – Griechenland hat wirklich viel zu bieten. Und aufgrund seiner angenehmen Temperaturen in den Wintermonaten ist vor allem der Süden Griechenlands auch ein hervorragendes Ziel für Reisen mit dem Wohnmobil. Im Frühjahr, von Januar bis Mai, waren wir mit unserem Campervan in Griechenland unterwegs. Genauer gesagt auf der Peloponnes-Halbinsel ganz im Süden des Landes. Und heute wollen wir euch 10 unserer Highlights von dort zeigen. Wir finden nämlich, dass die Peloponnes eines der abwechslungsreichsten und tollsten Reiseziele Europas ist. Unsere Highlights sind über die gesamte Halbinsel verteilt – von der Westküste mit ihren traumhaften Sandstränden und paradiesischen Buchten, über den wilden Süden mit seinen schroffen Felsen und kleinen Fischerdörfern, bis hin zum bergigen Landesinneren mit seinen schneebedeckten Gipfeln und kulturellen Highlights der Antike. Viel Spaß!

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🎥 Auch als YouTube-Video verfügbar! Wir haben zu diesem Blogeintrag ein ausführliches Video erstellt. Ein Klick auf das Bild oben bringt euch zum Video auf unserem YouTube-Kanal.

1. Ochsenbauchbucht / Voidokilia Beach

Einer der schönsten und spektakulärsten Strände der Halbinsel – und vielleicht sogar ganz Griechenlands – ist ohne Frage der Voidokilia Beach im Südwesten der Peloponnes.

Die Bucht, die aufgrund ihrer Omega-Form (Ω) den Spitznamen „Ochsenbauchbucht“ trägt, besticht durch ihr türkisblaues Wasser, ihre kreisrunde Gestalt und hat nur eine schmale Öffnung zum Mittelmeer. Das sanft abfallende Ufer und der feine Sandstrand machen die Ochsenbauchbucht zu einem hervorragenden Ziel für Badegäste.

Doch die Bucht hat so viel mehr zu bieten, als nur ein wunderschöner Badestrand zu sein. Der Voidokilia Strand ist eingebettet in eine weitläufige Lagune, die für ihren Vogelreichtum berühmt ist. Flamingos lassen sich hier ebenso beobachten wie seltene Zugvögel.

An beiden Seiten der Ochsenbauchbucht verbreitert sich die Landzunge und geht über in eine beeindruckende Dünenlandschaft mit vielen kleinen Hügeln und Gräser-Bewuchs, an dessen südlichem Ende sich Felsen auftürmen.

Weit oberhalb der Bucht thront auf einem Hügel die sehenswerte Ruine der Palaiókastro-Burg (Paleo Kastro Burg). Über einen kurzen Wanderweg kann man die Burgruine, die ursprünglich aus dem 4 Jhd. v. Chr. stammt, erreichen und von oben eine unglaubliche Aussicht genießen.

Und als wäre das noch nicht genug: nur einen Steinwurf von der Ochsenbauchbucht entfernt, beginnt mit der Bucht von Navarino gleich der nächste Strandabschnitt, der zum Verweilen einlädt. Ich meine: was will man mehr als seinen eigenen kleinen Privatstrand direkt vor der Tür?!

2. Die Mani - Teil I (Westen)

Die Mani ist der mittlere der drei Finger im Süden der Peloponnes-Halbinsel. Quasi eine der Halbinseln von der Halbinsel. Sie gilt als eine der schönsten Regionen Südgriechenlands und ist noch fast so etwas wie ein Geheimtipp. Sie besticht vor allem durch ihre sattgrüne Hügellandschaft, ihre traumhaften Buchten und malerischen Fischerdörfer. Und die Mani hat dabei so viel zu bieten, dass sie gleich in zwei Teilen in unserer Highlight-Liste vorkommt.

Wir beginnen unsere Tour ganz im Norden der Westküste. Kardamili ist ein gemütlicher Küstenort am Fuße der Ausläufer des Taygetos Gebirges im Hinterland. Liebevoll restaurierte traditionelle Steinhäuser säumen die schmalen Gassen, der Strand lädt zum Baden ein und die umliegenden Berge bieten ein Vielzahl von Wandermöglichkeiten. Von hier folgen wir der Westküste in Richtung Süden und fahren dabei über weite Strecken am Wasser entlang – zwischendurch macht die Straße aber auch immer mal wieder Abstecher ins das bergige Landesinnere.

An der Steilküste unterhalb von Chotasia legen wir dann einen längeren Stopp ein. Wir parken unseren Van am Rande des kleinen Fischereihafens und blicken auf das Meer hinaus. An der Küste entlang führt ein schier endlos langer Schotterweg, der zum kilometerlangen Spazierengehen einlädt. Natur, Natur und noch mehr Natur – Anzeichen von Zivilisation sind hier rar gesät. Dafür gibt es herrliche Sonnenuntergänge über dem Meer – wie immer der große Vorteil einer Westküste gegenüber einer Ostküste.

Die Küstenstraße auf dem weiteren Weg in Richtung Süden macht im Anschluss damit weiter, womit sie aufgehört hatte: sie beschert uns herrliche Aussichten auf traumhafte Buchten und malerische Fischerdörfer. Hinter jeder Ecke staunen wir erneut und kommen nur langsam voran, da wir unseren Van immer wieder am Straßenrand parken, aussteigen und Fotos machen. Das Wasser ist teilweise so türkisblau und klar, dass man denken könnte, in der Karibik zu sein.

Und zu guter Letzt – zumindest für den ersten Teil der Mani – erkunden wir südlich von Mezapos auch noch eine schmale, steinige Landzunge, an dessen Ende eine Burgruine von der Natur zurückerobert wird.

3. Historische Stätten

Was wäre ein Besuch Griechenlands ohne einige der historischen Stätten aus der Antike zu erkunden, die es hier in großer Vielzahl zu bestaunen gibt? Und auch wenn die wahrscheinlich bekannteste von ihnen, die Akropholis, in Athen liegt, ist vor allem die Peloponnes-Halbinsel mit einigen Hochkarätern besetzt.

Das Amphitheater von Epidauros zum Beispiel. Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., bietet 14.000 Menschen Platz und ist unglaublich gut erhalten. Auch heute verfügt es noch über eine herausragende Akustik. Wenn man in der Mitte der Bühne eine Münze fallen lässt oder ein Blatt Papier zerreißt, kann man das ohne Verstärkung auch in der letzten Sitzreihe noch hören.

Ein weiteres Highlight ist sicher auch Olympia. Gegründet als Heiligtum des Zeus und bewohnt seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. ist die Stätte heute vor allem als Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike bekannt. Als wir hier waren, konnten wir die Ausgrabungsstätten allerdings leider nur von außen durch den Zaun begutachten, da sich Griechenland zu der Zeit im Corona-Lockdown befand.

Frei zugänglich – und noch dazu kostenlos – waren aber die Ruinen von Sparta, Hauptstadt der einst stärksten Militärmacht im antiken Griechenland. Die Ausgrabungsstätten sind – für sich genommen – gar nicht sooo spektakulär wie vielleicht andere im Land, aber ein Besuch lohnt sich unserer Meinung nach dennoch allemal – allein schon für die tolle Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel der nahen Taygetos-Bergkette im Süden.

Nur wenige Kilometer von Sparta entfernt – und damit ein weiterer Grund hier herzukommen – ist Mystras. Die kulturelle Hochburg vom 13. bis 18. Jahrhundert wurde im griechischen Unabhängigkeitskrieg leider beinahe vollständig zerstört. Aber die weitläufigen Ruinen, die als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet sind, und auch einige gut erhaltene Bauwerke beinhalten, sind definitiv eine Reise wert.

Wir könnten hier noch eine Weile weiter machen. Mykene, Namensgeber der Mykenischen Kultur, der ersten Hochkultur auf dem europäischen Festland, ist für Freunde antiker Stätten sicher ebenso spannend wie beispielsweise die Festungsanlage Akrokorinth, quasi die Akropholis des antiken Korinth, die auf dem knapp 600 m hohen Tafelberg vor den Toren Korinths thront.

Fakt ist: an historisch relevanten Stätten mangelt es der Peloponnes definitiv nicht.

4. Neda Wasserfälle

Nach all diesen Informationen jetzt erstmal eine kleine Abkühlung. Und bevor wir euch gleich noch ein paar traumhafte Strände vorstellen, wollen wir euch erst noch einen Wasserfall empfehlen.

Da, wo sich an der Westküste der Peloponnes die Berge langsam senken und ins Meer übergehen, gibt es einen kleinen Wasserfall, der wie aus dem Paradies entnommen scheint. Um ihn zu erreichen, muss man sich über ein paar kurvige Bergstraßen schlängeln, einer kurzen Schotterpiste folgend in eine Schlucht hinab fahren und dann knapp 20 Minuten laufen. Aber dann wird man mit einem traumhaften Anblick belohnt.

Geschätzte 10-12 Meter stürzt das Wasser des Neda-Flusses hier in die Tiefe, sammelt sich in einem Pool, der beim einfallenden Sonnenschein zum Baden einlädt, und fließt dann über einige Kaskaden weiter den Fluss hinab.

Weiter unten, aus der Richtung aus der man gekommen ist, gibt es einen zweiten, kleineren Wasserfall, dessen Pool von einer Holzbrücke überspannt ist. Auch der ist schön, aber lauft auf jeden Fall noch drei Minuten weiter, um zum großen Neda-Wasserfall zu gelangen.

5. Geopark Agios Nikolaos

Im äußersten Südosten der Peloponnes, auf dem sogenannten dritten Finger, gibt es einen Naturpark, der seinesgleichen sucht. Der Geopark Agios Nikolaos besticht unserer Meinung nach vor allem durch drei Dinge: eine super schöne Landschaft, einen Wanderweg an der Küste entlang und einen versteinerten Wald.

Dass die Landschaft abwechslungsreich und schön ist, stellen wir schon fest, als wir uns auf der breiten und gut zu befahrenden Schotterpiste dem Parkeingang nähern. Zuerst fahren wir durch eine schroffe Felslandschaft, die scheinbar vulkanischen Ursprungs ist. Kurz bevor wir zum vermeintlichen Ende der Straße kommen, weichen die Felsen am Wegesrand und stattdessen übernimmt ein gelb-braun-grünliches Meer aus Gräsern, Sträuchern und Blumen.

Das „richtige“ Meer, das kurz dahinter beginnt, besticht durch klares, türkisblau schimmerndes Wasser. Verstreut auf dem weiten Gelände, das sich schräg vor uns langsam den Hang einer kleinen Bergkette hinaufzieht, stehen nur sehr vereinzelt ein paar kleine Hütten. Abgesehen davon: Natur so weit das Auge reicht.

Ein Wanderweg führt vom kleinen Parkinformationszentrum für rund 6 km die Küste entlang. Die erste Hälfte verläuft über eine Schotterpiste, danach geht es auf einem schmalen Pfad weiter, bis man schließlich zu zwei kleinen Kirchen kommt.

So weit laufen wir nicht, denn der Wind pfeift uns um die Ohren und wir wollen uns noch den versteinerten Wald anschauen. Dabei handelt es sich vielmehr um versteinerte Baumstümpfe, statt um vollständig versteinerte Bäume. Und die liegen teilweise sogar unter Wasser, denn der Versteinerungsprozess der Bäume verlief scheinbar weitestgehend unter Wasser, als der Meeresspiegel vor Abertausenden von Jahren noch sehr viel höher war. Heutzutage liegen viele der versteinerten Baumstümpfe zusammen mit Muscheln und anderen versteinerten Fossilien frei. Tatsächlich ein ganz interessanter Anblick. Und scheinbar in dieser Form einmalig in Europa.

6. Monemvasia

(Die ersten Sätze dieses Absatzes ergeben nur  im Video Sinn – aber ich hoffe ihr verzeiht uns, dass wir keinen separaten Text schreiben wollten).

Das hier ist nicht Monemvasia. DAS ist Monemvasia. Aber wir dachten, wir zeigen euch erst noch den Stellplatz, auf dem wir übernachten haben, bevor wir uns dann am nächsten Tag die bemerkenswerte Kleinstadt Monemvasia angeschaut haben. Der Stellplatz und das 20 Minuten entfernte Monemvasia haben eine entscheidende Sache gemeinsam: sie sind beide fast vollständig von Wasser umgeben und haben nur einen einzige, schmale Verbindung zum Land.

Monemvasia trägt diese Eigenschaft sogar im Namen, denn übersetzt heißt es soviel wie „einziger Zugang“. Die griechische Kleinstadt liegt nämlich strategisch günstig am Hang eines großen Felsens vor der Küste Lakoniens und ist nur durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden. Das brachte ihr im byzantischen Reich den Status eines bedeutenden Stützpunktes ein.

Die Siedlung besteht aus zwei Teilen: einerseits aus einer als Festung errichteten, mittelalterlichen Unterstadt am Abhang des Felsens; und andererseits aus einer Zitadelle auf der Höhe des Felsens, die nur über einen einzigen, vielfach gewundenen und damals gut geschützten Aufgang erreicht werden kann.

Der gesamte Ort kann heutzutage besichtigt werden. Viele Gebäude im unteren Teil des Dorfes sind inzwischen restauriert worden und beheimaten Hotels, Galerien, Restaurants und Wochenendresidenzen wohlhabender Griechen.

Der obere Teil der Festung liegt weitestgehend in Ruinen, ist aber nicht weniger interessant zu besichtigen und bietet zudem einen hervorragenden Ausblick.

Eintritt kostet der Besuch übrigens nicht – was uns positiv überrascht, denn wir finden, das wäre durchaus gerechtfertigt. Allein schon für die vielen Hinweisschilder, die hier an vielen Orten detailliert erklären, was man vor sich hat. Von uns gibt’s eine absolute Besuchs-Empfehlung!

7. Westküste (Strände)

Doch jetzt erstmal genug mit Kultur. Kommen wir alle nicht auch deswegen nach Griechenland, um hier bei angenehmen Temperaturen die tollen Strände zu genießen? Wir in jedem Fall! Und die schönsten Strände haben wir unserer Meinung nach vor allem an den Westküste gefunden. Kilometerlange Sandstrände so weit das Auge reicht. Häufig sogar über weite Strecken unbebaut und ohne jegliches Anzeichen von Zivilisation.

Einige Strände an der Westküste können wir euch ganz besonders ans Herz legen: Beginnen wir ganz im Norden mit dem Kounoupelaki Strand. Der ist wenig bekannt, nicht ganz einfach zu erreichen und auch wir haben ihn nur recht zufällig entdeckt – konnten uns dann aber eine ganze Weile nicht mehr von ihm losreißen.
Ein langer, abgelegener Sandstrand, am nördlichen Ende begrenzt durch felsige, grün-bewachsene Hügel; lange Strandspaziergänge und Sonnenuntergänge über dem Meer; auf der anderen Seite am Horizont die schneebedeckten Gipfel der Berge im Hinterland, ein angrenzendes Naturschutzgebiet und fotogene Kapellen, die eingebettet in diese traumhafte Landschaft ihresgleichen suchen. Ein traumhafter Ort.

(Solltet ihr mit dem Camper hierher kommen, ist uns eine Sache ganz wichtig – und die gilt für alle anderen hier genannten Orte auch: bitte hinterlasst keinen Müll, sondern sammelt ihn auf und hinterlasst jeden Stellplatz wenn überhaupt sauberer, als ihr ihn vorgefunden habt.)

Ein paar Kilometer weiter südlich und sehr viel bekannter ist der Kyllini Beach. Hier reihen sich Robinson Club, 5-Sterne-Hotel und Aquapark aneinander. Aber der weite Sandstrand am westlichsten Zipfel der Peloponnes ist kilometerlang und so findet man hier auch heute noch Abschnitte, die weitestgehend unbebaut sind und wo man dem Trubel entfliehen kann – zumindest außerhalb der Hauptsaison.

Knapp 80 km weiter südlich finden wir einen weiteren Traumstrand (Paralia Taxiarches). Beziehungsweise eine ganze Aneinanderkettung von schönen Stränden, die hier südlich von Pyrgos für Dutzende Kilometer die Westküste säumen. Vor uns das Meer, hinter uns die Berge, unter uns der goldene Sand und über uns der blaue Himmel. Die Palmen im Hintergrund runden das Bild ab. Traumhaft.

Und auch hier könnten wir noch eine Weile weitermachen. Die „kleine Ochsenbauchbucht“ etwas nördlich von der „richtigen“ Ochsenbauchbucht bietet sich unserer Meinung nach ebenso für einen kurzen Stopp an wie der Küstenbschnitt rund um den Romanos Beach ein paar Kilometer weiter südlich.

Was wir damit sagen wollen: an der Westküste der Peloponnes gibt es ein paar richtig schöne Strände – plant also ausreichend Zeit ein, um zumindest den ein oder anderen davon zu besuchen.

8. Berge im Landesinneren

Aber nicht nur an den Küsten, sondern auch im Landesinneren gibt es eine Menge zu erkunden.

Die Peloponnes ist von zwei Gebirgsketten durchzogen, deren höchster Gipfel bis auf 2.407 m hinausragt. Hoch genug, um hier im Winter an mehreren Orten Ski zu fahren (Kalavryta Skifield) – damit hatten wir gar nicht gerechnet hier im äußersten Süden Europas.

Und tolle Bergstraßen gibt es gratis mit dazu. Vor allem zwei Routen haben uns extrem gut gefallen. Einerseits die Strecke von Kalamata hinauf nach Sparta und Mystras – hier sind wir über zahllose Serpentinen die Berge hinauf gefahren, haben in den Stein geschlagene Tunnel durchfahren und einige tolle Schluchten durchquert.

Andererseits die Strecke von Kosmas zurück an die Küste bei Leonidi – diese Straße hat uns unter anderem am Elona Kloster vorbeigeführt, das hier im 14. Jahrhundert höchst sehenswert an einer steilen Felswand erbaut wurde.
Das Kloster konnten wir wegen Corona leider nicht von Innen besuchen, aber für solche Fälle haben wir ja zum Glück unsere Drohne mit dabei.

Aber auch abgesehen von diesen Strecken möchten wir euch dazu motivieren, einen gelegentlichen Abstecher in die Berge nicht zu scheuen. Die Distanzen auf der Peloponnes sind selten groß, sodass man hier und da gut mal einen kleinen Abstecher einlegen kann, ohne viel Zeit zu verlieren.

Und dabei ist fast garantiert, dass hinter der ein oder anderen Ecke die nächste imposante Aussicht auf euch wartet. Sei es bei den fotogenen Klöstern von Megaspileon, den schluchtartigen Tälern im Norden oder entlang der Steilküste im Südosten.

9. Saladi Beach / Hotel & Franchti Höhle

Der rund 500 m breite, knapp 70 km südöstlich von Nafplio gelegenen Saladi Strand ist ein nicht nur bei Wohnmobilisten sehr beliebtes Ziel. Das hat mehrere Gründe. Einerseits ist der Strandabschnitt dort weitestgehend verlassen und in der Umgebung stehen nur wenige Häuser; andererseits erstreckt sich hier direkt hinter dem Strand eine große Fläche, auf der sich viele mögliche Stellplätze anbieten – sowohl in der Sonne, als auch im Schatten unter Bäumen. Zu guter Letzt befinden sich in der direkten Umgebung auch noch zwei besondere Ausflugsziele: ein verlassenes Hotel und eine sehenswerte Höhle.

Das Hotel Saladi Beach soll bis in die 80er Jahre sehr erfolgreich und prachtvoll gewesen sein. Vor allem unter Anhängern der Freikörperkultur war es bekannt. Doch seit die griechisch-orthodoxe Kirche gegen diese vermeintliche Sittenwiedrigkeit vorgegangen ist, ist davon nicht mehr viel zu sehen. Das Hotel liegt brach, die Einrichtung wurde geplündert oder zerstört und die Natur erobert die betonierten Flächen langsam zurück – von der Minigolf-Anlage, über den wohl mal sehr attraktiven Pool bis hin zum Hotel selbst. Ein wirklich spannend zu besichtigender Lost Place, auch auch wenn der Zahn der Zeit inzwischen merklich an der Bausubstanz nagt.

Ein paar hundert Meter weiter südlich liegt ums Eck eine kleine felsige Landzunge, auf der wir ein paar herrliche Tage mit Sonne, Eis, Erdbeeren und Lagerfeuer verbracht haben. Wieder einmal eine wirklich schöne Ecke Griechenlands. Das scheint auch die niederländische Königsfamilie so zu sehen, die nur ein paar Kilometer weiter östlich ein Ferienhaus haben soll.

Vom Stellplatz aus kann man dann auch bereits den Eingang der Franchti Höhle erahnen, die auf der anderen Seite des Strandes liegt. Diese Höhle soll schon so lange bewohnt sein, dass es anderen historischen Stätten wie Olympia oder Sparta mit Leichtigkeit in den Schatten stellt. Ausgrabungen sollen ergeben haben, dass die Höhle bereits vor über 40.000 (!) Jahren bewohnt wurde. In unterschiedlichen Erdschichten, die mehrere Meter in die Tiefe ragen, wurden Werkzeuge gefunden, die den Wandel vom Jäger, zum Fischer bis hin zum Sammler mit domestizierten Tieren abbilden. Sehr beeindruckend.

10. Die Mani - Teil II (Süden & Osten)

Und nun zum Abschluss nochmal einen Blick auf die wunderschöne Mani-Halbinsel. Dieses Mal wollen wir euch den Süden und Osten zeigen.

Wir beginnen den kleinen Ausflug in einem Dorf, das weitestgehend verwaist ist. Warum ist es verwaist? Das wissen wir ehrlicherweise nicht genau. Es heißt, dass das Leben hier im tiefen Süden der abgelegenen Halbinsel zu anstrengend geworden sein soll.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte das Dorf Vathia laut Wikipedia noch rund 400 EinwohnerInnen. Heutzutage stehen die meisten der für die Mani so charakteristischen hohen Wohntürme hier leer. Einige wenige wurden zu kleinen Hotels und Pensionen umgewandelt, andere werden zur Zeit restauriert, aber der Großteil des Dorfes steht leer.

Trotzdem ist Vathia eine der bekanntesten touristischen Anlaufpunkte der gesamten Halbinsel. Und das können wir nachvollziehen, denn das komplett unter Denkmalschutz stehende Dorf liegt mit seinen fotogenen Bauten ansehnlich an der Spitze eines Felsvorsprungs mit herrlichem Blick auf die vielen tiefblau schimmernden Buchten im Hintergrund. Ein wirklich schöner Anblick.

Ein paar Kilometer weiter südlich an der Spitze der Mani liegt der zweit-südlichste Punkt Festland-Europas. Nur noch Tarifa in Spanien (und natürlich einige Inseln) liegen noch weiter im Süden. Und auch wem diese kleine geografische Besonderheit egal ist, empfehlen wir unbedingt einen Besuch – allein schon wegen der faszinierenden Küstenstraße auf dem Weg dorthin. Die allein macht einen Besuch lohnenswert.

Wer Lust hat, kann die letzten Kilometer bis zum tatsächlichen Ende der Mani laufen. Der Weg zum sogenannten Kap Tenaro führt vorbei an zwei malerischen Buchten, dann durch eine grüne Hügellandschaft und an dessen Kammlinie bis zu einem Leuchtturm, den wir nach etwa 35 Minuten erreichen. Hier ist er also, der zweit-südlichste Punkt Festland-Europas.

In der Antike, als man hier noch nichts von der Existenz Spaniens oder gar Afrikas wusste, vermuteten die alten Griechen an dieser Stelle zudem das „Tor des Hades“, den Übergang zur Unterwelt.

Dahin wollen wir so schnell nicht verschwinden, sondern fahren weiter der Mani entlang – von hier nun immer der Ostküste entlang zurück in Richtung Norden. Wir fahren immer möglichst nah am Wasser entlang, steuern einige kleine Buchten an, durchfahren kleine Dörfer, lassen zwischendurch immer mal wieder unsere Drohne steigen und genießen dabei die schöne Landschaft.

Vor allem ist uns dabei der Ort Kotronas, da dort eine der Küste vorgelagerte Insel durch einen schmalen Strand mit dem Festland verbunden ist und so eine äußerst fotogene Doppel-Bucht entstehen lässt.

Und jetzt kommen wir zu unserem letzten Stopp auf der Mani. Gut 5 km nördlich von Gythio, da wo die Mani schon langsam wieder ins Festland übergeht, liegt seit 40 Jahren ein Schiffswrack am Strand. Das 67 m lange Frachtschiff Dimitrios lag im Hafen von Gythio, als es sich im Jahr 1981 bei einem Sturm losriss und wenige Kilometer weiter nördlich strandete. Seitdem liegt es hier und rostet vor sich hin. Warum sich in den vergangenen 40 Jahren niemand darum gekümmert hat, ist uns ein Rätsel. Ein spannendes Fotomotiv ist es aber in jedem Fall!

Das waren sie also nun, unsere 10 Highlights auf der Peloponnes in Griechenland. Ein ganz cooles Reiseziel, oder?! 

Was meint ihr? Welche Orte hätten es eurer Meinung nach auf jeden Fall noch auf die Highlight-Liste schaffen müssen? Hätten wir uns Nafplio vielleicht etwas genauer anschauen sollen oder hätte es Korinth, Namensgeber für den berühmten Kanal von Korinth, auf die Bestenliste geschafft, wenn wir uns auch die Innenstadt angeschaut hätten? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! Wir lassen uns gerne inspirieren für unseren nächsten Trip in diesen wundervollen Teil Europas. 

Und wenn wir EUCH durch unseren Beitrag und das Video ein kleines bisschen inspiriert haben und motiviert haben, dass ihr nun selbst nach Griechenland auf die Peloponnes aufbrechen wollt, dann wünschen wir euch schon einmal ganz viel Spaß! Wir sind sicher, dass ihr eine tolle Zeit haben werdet.

Vielen Dank für’s Mit-Dabei-Sein, liebe Grüße aus der Ferne und bis zum nächsten Mal!

Tina & Dirk

Link zu YouTube: https://youtu.be/eVLmSvB-9Ak

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