#16 Thailand Part I – Im Schnelldurchlauf von Nord nach Süd
Bis zuletzt war es unklar, ob wir nach Thailand würden einreisen dürfen oder nicht. Spoiler Alert: Es hat geklappt. Warum es aber überhaupt zu dieser Zitterpartie gekommen ist und wie wir es letztlich in das Land geschafft haben, berichten wir euch in diesem Blogeintrag. Wir berichten euch auch von unseren ersten zwei Wochen in Thailand, warum wir (erst einmal) nicht länger geblieben sind und welchen Spezialgast wir hier empfangen haben. Viel Spaß beim Lesen.
Wohnmobile sind nicht erlaubt
Seit 2016 ist ausländischen Campervans die Einreise nach Thailand verboten. Es heißt, die thailändische Regierung habe dieses Gesetz erlassen, um den Massen chinesischer Touristen mit ihren Wohnmobilen entgegenzuwirken. Auch für normale Autos und Motorräder nicht-Thailändischer Herkunft wurde die Einreise deutlich erschwert – diese brauchen seither einen Guide samt speziellem Permit, um einreisen zu dürfen. Wohnmobile sind aber, wie gesagt, gänzlich verboten und können des besagte Permit eigentlich nicht beantragen.
Ich schreibe „eigentlich“, da diese Regelungen bisher an einigen Grenzen (noch) nicht angewendet wurden. Von Myanmar kommend war die Grenze bei Mae Sai, in den Norden Thailands, für Overlander bisher problemlos passierbar. Das sollte sich im November 2019 ändern, als plötzlich Berichte aufkamen, dass andere Reisende mit Motorrädern nun auch an dieser Grenze aufgehalten wurden. Für viel Geld – 1200 US-Dollar für 3 Motorräder – mussten sie ihre Motorräder auf einen Truck verladen und so an die nächstgelegene Grenze nach Laos bringen. Der Weg dorthin dauert ungefähr zwei Stunden. Die Agenturen in Thailand konnten sich diesen „Service“ so unverschämt teuer bezahlen lassen, da man nicht nach Myanmar zurückkehren kann. Die Organisation neuer Visa und einer Tour durch Myanmar würde mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen – abgesehen davon will man ja i.d.R. auch nicht sofort wieder zurück.
Wir wurden also etwas nervös. Einerseits aufgrund der Befürchtung, wirklich gar nicht ins Land gelassen zu werden; aber auch aufgrund der potenziell sehr hohen Kosten und der Gefahr, unseren Gast zu verpassen. Mein Papa hatte sich nämlich angekündigt, uns zum Anlass meines nahenden 30. Geburtstags in Thailand zu besuchen. Das wollten wir natürlich nicht verpassen.
Unsere eigene Einreise nach Thailand war für den 13. Januar 2020 geplant (das wussten wir genau, da wir für Myanmar ja eine geführte Tour buchen mussten). Es waren also noch zwei Monate, in deren Verlauf noch andere Overlander die Grenze versuchen würden zu passieren – darunter auch mindestens ein Campervan, zu denen es noch keine neuen Erfahrungsberichte gab.
Wir schlossen uns mit einer Reihe von ihnen per WhatsApp zusammen, um die neuesten Entwicklungen verfolgen zu können. Einige Motorradfahrer berichteten davon, sich für 300 USD p.P die notwendigen Permits von einem Guide besorgt zu haben (5 Tage Bearbeitungsdauer), um damit innerhalb eines Tages bis zur Grenze zwischen Thailand und Laos fahren zu dürfen. An dieser Grenze konnten sie umdrehen und sofort wieder nach Thailand einreisen – hier wurden die Regelungen also offensichtlich noch immer nicht angewandt.
Auch ein Österreicher mit einem Campervan berichtete davon, dass er das Permit für einen Tag bekommen und so den gleichen Umweg fahren konnte. Das war überraschend, da es im Antragsformular des Permits ganz explizit heißt, dass jegliche Camper/Motorhomes es nicht bekommen können – naja „eigentlich“, wir sprechen schließlich immer noch von Thailand.
Wenig später gab es dann noch einen zweiten Erfahrungsbericht eines Pärchens mit einem Campervan. Die beiden waren sehr früh morgens zur Grenze gefahren, um dort vor ihren anderen Gruppenmitgliedern anzukommen. Als sie von den Grenzbeamten nach ihrem Permit gefragt wurden, haben sie wahrheitsgemäß angegeben, keines zu haben und darauf verwiesen, dass es sich bei ihrem Fahrzeug um einen Campervan handelt. Und zu ihrer Überraschung und großen Erleichterung sind sie damit durchgekommen. Die Grenzbeamten haben das ersehnte TIP, die vorübergehende Einfuhrerlaubnis, ausgefüllt und ihnen so die Einfuhr nach Thailand erlaubt.
Das stimmte uns optimistisch. Wir wollten genau das Gleiche versuchen. Wenn es nicht klappen sollte, schien ja aber zumindest nun doch (noch/wieder) die Möglichkeit des Erwerbs eines Permits über einen Guide zu bestehen. Auch wenn das bedeuten würde, dass wir 5 Tage im Niemandsland zwischen den beiden Grenzen würden warten müssen und dann immer noch unklar wäre, ob wir dann von Laos aus wieder zurück nach Thailand einreisen dürften.
Sooo, jetzt fast forward und long story short: Wir erreichen die Grenze zwischen Myanmar und Thailand am frühen Morgen des 13. Januar, bekommen unsere Stempel in die Pässe und wenig später tatsächlich auch das heiß ersehnte TIP! Wir werden noch nicht einmal nach einem Permit/Guide gefragt. Die Beamten erkennen rasch, dass es sich bei unserem Fahrzeug um einen Campervan handelt und beginnen daraufhin direkt mit dem Ausfüllen des TIP. Wahnsinn. Es hat tatsächlich geklappt. Einfach so.
Und so erleichtert wir auch darüber sind, so bescheuert ist das Ganze natürlich. Einerseits die Einführung von Permits an sich, die wir ja schon in China und Myanmar kritisiert haben (zur Erinnerung: in all diese Länder kann man problemlos ohne Fahrzeug einreisen und sich dann vor Ort eines mieten und ohne Guide umherfahren) und vor allem andererseits die völlig undurchsichtige und uneinheitliche Anwendung der Regelungen.
Freude über die kleinen Sachen
Thailändisches Bargeld und eine lokale SIM-Karte besorgen wir uns wieder einmal schnell und problemlos. Für 299 Baht (ca. 9€) bekommen wir hier übrigens unbegrenztes 4G-Internet im besten Netz – ein Traum! Und dann gleich die nächste Überraschung. Noch in der Grenzstadt Mae Sai sehen wir plötzlich einen riesigen TESCO-Supermarkt. Und beim Betreten stellen wir schnell fest, dass wir hier tatsächlich wieder ziemlich normal nach westlichem Standard einkaufen können. Es gibt richtigen Käse, es gibt Aufschnitt, es gibt frisches Obst und Gemüse und Hähnchenfleisch, bei dem man davon ausgehen kann, dass es dauerhaft in den Genuss einer Kühlkette gekommen ist.
Generell ist hier in Thailand plötzlich alles so einfach und entspannt. Zum Beispiel Tanken. Damit meine ich nicht die Freude über Diesel in guter Qualität (das auch), sondern vielmehr die Tatsache, dass wir nicht direkt von einer Traube interessierter Menschen umgeben sind, sobald wir irgendwo vorfahren. In Thailand sind weiße Touristen und Expatriats fast an der Tagesordnung; dadurch stehen wir nicht schon alleine durch unsere Hautfarbe im Mittelpunkt. Das ist vor allem nach unseren Erfahrungen in Indien ein riesiger Unterschied.
Auch ist es sehr viel einfacher, ruhige Plätze für das Übernachten zu finden. So ist Thailand natürlich bei weitem nicht so dicht besiedelt wie Indien, vor allem überwiegt hier aber auch eine andere Kultur und ein sehr viel zurückhaltender Umgang mit fremden Menschen. Wenn also doch mal jemand an einem unserer ersten Stellplätze vorbeikommt, wird uns zwar zumeist freundlich zugelächelt, aber die Thais würden nur äußerst selten von sich aus auf uns zukommen und uns „umzingeln“, geschweige denn regelmäßig gegen unsere Fenster klopfen, nach Selfies fragen und versuchen, die Türen des Campers aufzumachen. Ach ja, so eine Reise lässt einen wirklich auch die kleinen Dinge im Leben zu schätzen wissen.
Der weiße Tempel von Chiang Rai
Nach einer sehr ruhigen Nacht auf einer Wiese an einem großen See und einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen, steigen wir direkt ins Sightseeing ein. Schließlich haben wir nicht viel Zeit, bis wir in 7 Tagen meinen Papa am 1.600 km entfernten Phuket Airport abholen wollen.
Aber eine Sache hier im Norden Thailands ist Pflicht: der Wat Rong Khun Tempel. Er ist besser bekannt als Weißer Tempel von Chiang Rai und er ist eigentlich auch kein Tempel, sondern vielmehr eine Kunstausstellung im Stil eines buddhistischen Tempels. Die einzelnen Gebäude stechen durch ihre weiße und/oder goldene Farbe hervor und sind unglaublich detailliert verziert. Der Künstler, Architekt und Gründungsvater der Ausstellung, Chalermchai Kositpipat, greift dabei nicht nur auf buddhistische Elemente zurück, sondern lässt sich auch durch moderne Einflüsse inspirieren. So haben wir zum Beispiel kleine Skulpturen der Ninja Turtles entdeckt.
Im Schnelldurchlauf von Nord nach Süd
Auf wahnsinnig guten Straßen machen wir uns auf den Weg gen Süden. Indien hatte ja im Vergleich zu den vorherigen zentralasiatischen Staaten schon überraschend gute Straßen, aber Thailand ist da noch einmal eine andere Welt. Die Hauptstraßen ähneln deutschen Autobahnen und sind bis auf einen kleinen Bereich rund um Bangkok auch noch frei von Mautgebühren.
Beim Versuch auch die Mautstraßen in den Außenbezirken Bangkoks zu vermeiden, nehmen wir an einer Stelle eine falsche Abfahrt, sodass wir anschließend eine knappe Stunde im Stop-and-Go-Verkehr feststecken und quasi einmal im Kreis fahren. Wir nehmen es gelassen. Kurz hinter Bangkok erreichen wir unser Ziel für den Tag: einen Schlafplatz direkt am Golf von Thailand. Ich würde hier jetzt noch nicht von Traumstrand sprechen, aber hey, dies soll ja auch nur der erste von vielen Stränden sein, die wir in Thailand anfahren wollen.
Noch bevor wir abends einschlafen, fährt ein weiteres Wohnmobil vor; eine französische Familie mit drei Kindern. Und als wir am nächsten Morgen erwachen, haben sich noch zwei weitere Overland-Fahrzeuge zu uns an den Strand gesellt. So viele Camper auf einem Platz haben wir seit Griechenland nicht mehr gesehen. Bei den Neuankömmlingen handelt es sich um die Flensburger Johanna und Malte von kommingang.de und um die Schweizer Anja und Marco von rockinrosie.com. Letztere verfolgen wir schon eine Weile auf Instagram und so freuen wir uns, die beiden persönlich zu treffen.
Johanna und Malte fahren eine ähnliche Route wie wir, jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Sie geben uns also Tipps zur Mongolei und wir berichten von unserem Myanmar-Crossing, das bei den beiden als nächstes ansteht. Mit Anja und Marco tauschen wir uns zum China-Crossing aus, das in Zeiten vom Corona-Virus aktuell nur schwer zu bewerkstelligen ist (jetzt, wo wir diesen Artikel schreiben, sind nahezu alle Overland-Grenzen von China und auch von vielen anderen asiatischen Staaten gesperrt. Bis auf Myanmar, durch das Johanna und Malte es noch geschafft haben, sind die Grenzen in Südostasien aber zum Glück noch geöffnet, sodass wir aktuell keine Einschränkungen haben. Hoffen wir mal, dass es nicht schlimmer, sondern sehr bald wieder sehr viel besser wird).
Nach unserem netten Schnack brechen wir wieder auf und fahren weiter Richtung Süden. Unterwegs steuern wir eine Gas-Abfüllanlage an, wo wir hoffentlich unsere beiden Propangas-Flaschen auffüllen lassen können. In Indien hatte das nicht geklappt, da dort ein gänzlich anderer Anschluss verwendet wird, für den wir keinen Adapter aufbringen konnten. Ich präsentiere unsere Flaschen und die vier Adapter, die wir dabei haben in der Hoffnung, dass einer davon passt. Die Adapter müssen jedoch gar nicht zum Einsatz kommen, die Flaschen werden auch so gefüllt und wenige Minuten später sitzen wir mit 16 kg frischem Gas wieder im Camper. Das sollte für die kommenden 4-5 Monate reichen.
Am späten Nachmittag erreichen wir unseren nächsten Schlafplatz direkt am Meer. Dieses Mal nicht am Golf von Thailand (Ostküste) sondern an der Andamansee (Westküste) – Thailand ist hier im Süden teilweise nur wenige Kilometer breit, sodass man rasch von der einen auf die andere Seite kommt. Der Stellplatz liegt versteckt hinter einem kleinen Fischerdorf an einem verlassenen Strand. Gelegentlich kommt mal einer der Dorfbewohner vorbei und begutachtet die umliegenden Plantagen oder versucht sein Glück beim Fischfang, aber ansonsten sind wir hier völlig alleine. Wir nutzen das um unseren Van mal wieder etwas aufzuräumen, unsere Kisten neu zu sortieren und nach getaner Arbeit die Drohne in die Luft zu schicken.
Besuch aus Deutschland
Nun ist es endgültig Zeit, uns in Stellung zu bringen, um meinen Papa vom Flughafen abzuholen. Wir suchen uns einen Stellplatz etwa eine Stunde nördlich von Phuket, um so am nächsten Morgen ausreichend Zeit zu haben und pünktlich vorfahren zu können. Vor über einem Jahr hatten wir gemeinsam den Plan gefasst, uns hier in Thailand zu treffen und meinen 30. Geburtstag zusammen zu feiern. Und jetzt ist er da. Die Freude ist groß. Mein Vater hat sich nicht lumpen lassen und uns zur Feier des Moments eine richtig nette Unterkunft gebucht. Tina und ich lieben ja unseren Van, aber beim Anblick des Thailife Resorts haben wir ausnahmsweise mal gerne für ein paar Tage unser rollendes Zuhause verlassen.
Den Abend verbringen wir am Strand. Genauso wie den kompletten nächsten Tag, meinen Geburtstag. Ich mache mir wirklich nicht viel aus solchen Tagen, habe mich aber dennoch riesig gefreut über all die Nachrichten, die Geschenke (endlich wieder Haribo!!) und die Tatsache, den Tag in Thailand, am Strand, umgeben von tollen Menschen verbracht haben zu können. Die Cocktails am Abend runden den Tag ab.
Aber mein Papa ist natürlich nicht nur nach Thailand gekommen, um meinen Geburtstag zu feiern, sondern auch, um etwas vom Land zu sehen. Und so machen wir uns am nächsten Tag auf, den Khao Sok Nationalpark zu erkunden. Der Nationalpark zeichnet sich in erster Linie durch seine vielen Kalkfelsen aus, die an die vietnamesische Halong Bucht erinnern. Davon sehen wir schon einige, als wir den Park mit dem Camper durchqueren. Am besten soll man sie jedoch vom Wasser des riesigen Cheow Lan Stausees aus bestaunen können. Da wir das nicht verpassen wollen, steigen wir kurzerhand in ein Longtailboot und genießen beim kühlenden Fahrtwind die tolle Landschaft um uns herum.
Nach der Bootstour wollen wir noch ein bisschen in den uns umgebenden Dschungel wandern. Von den angepriesenen Wasserfällen sehen wir zwar im Grunde nichts, da sich Thailand aktuell in einer starken Dürrephase befindet und den Beginn der Regenzeit sehnlichst erwartet, aber dafür tollen Affen um uns herum und wir lernen ein bisschen was zur Flora und Fauna im Nationalpark.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft sehen wir dann am Straßenrand plötzlich Elefanten. Die Freude ist groß aber nur von sehr kurzer dauer, denn schnell wird deutlich, dass die beiden Elefanten alles andere als frei sind, sondern vielmehr hier platziert wurden, um auf den nahegelegenen Elephant Park aufmerksam zu machen. 🙁
Phuket
Am nächsten Tag steht Phuket auf dem Programm – wohl eine der touristischsten Ecken in ganz Thailand. Das ist eine Tatsache, die wir alle drei nicht so wirklich gut finden, aber Phuket gehört natürlich einfach dazu. Und da Tina und Papa die Insel beide noch nicht kennen (ich war 2014 während meiner Südostasien-Tour schon einmal da), wollen wir zumindest einen Tag damit verbringen, etwas über die Insel zu fahren und uns einige Dinge anzuschauen.
Als erstes steuern wir den Wat Chalong an, den größten Tempel Phukets. Hierbei handelt es sich nun wirklich um einen buddhistischen Tempel und nicht um eine private Kunstausstellung, wie zuvor in Chiang Rai. Trotzdem ist ein Besuch alles andere als ruhig und andächtig, vielmehr herrscht hektisches Gewusel. Das liegt einerseits daran, dass der Tempel mit seinen verzierten Gebäuden, Statuen und Gemälden natürlich ein Touristenmagnet ist und andererseits daran, dass wir wohl die denkbar ungünstigste Woche für einen Besuch gewählt haben: Es ist Chinese New Year. Und das wird auf Phuket mit seiner großen chinesischen Bevölkerung ausgiebig gefeiert. Überall auf dem Gelände des Tempels wurde ein großer Markt errichtet, in dessen Zentrum sich zudem eine Bühne befindet. Für ein paar Baht kann man Feuerwerkskörper kaufen, die mit ohrenbetäubendem Lärm zur Explosion gebracht werden, um böse Geister zu vertreiben.
Zurück im klimatisierten Camper steuern wir als nächstes Phukets Big Buddha an. Die 45m hohe Statue, die mit weißem Marmor verziert ist, ist aktuell die drittgrößte Statue Thailands (ich frage mich bei sowas ja direkt immer, was dann wohl die größte Statue der Welt ist. Falls es euch auch so geht, erspare ich euch das googeln: die größte Statue der Welt ist seit 2018 die Statue of Unity in Indien mit 182 m). Da der Big Buddha in Phuket zudem auf einem kleinen Berg liegt, hat man von hier eine tolle Aussicht auf die Insel und umliegenden Strände.
Die Strände sind es ja, für die Phuket so berühmt ist. Und auch wenn wir sicher sind, auch an anderen Stellen Thailands äußerst schöne Strände finden zu können – Strände die vielleicht sogar noch nicht von Touristen überlaufen sind – wollen wir uns die Strände hier doch zumindest mal anschauen. Direkt am ersten Strand, dem Patong Beach, ist klar, dass die Strände tatsächlich sehr schön sind, aber eben auch vollgepackt mit touristischer Infrastruktur. Aber kein Problem, wir sind ja mobil. Und so fahren wir die Westküste der Insel hoch, halten hier und da mal an und trinken letztlich an einem noch nicht ganz so vollen Strand einen Kaffee, bevor wir uns am frühen Abend dann auf den Weg in Richtung Ao Nang / Krabi machen.
Ao Nang & Koh Phi Phi
Schön hier. Klar, auch touristisch und wir befinden uns in Thailands Hauptsaison, aber die Landschaft mit ihren Kalkstein-Felsformationen, die hier aus dem Meer herausragen, ist wirklich traumhaft. Wir verbringen einen Tag am Hauptstrand von Ao Nang, bis uns der Schatten ausgeht. Für den nächsten Tag buchen wir über unsere Unterkunft einen Tagesausflug auf die Insel Koh Phi Phi, die ich noch äußerst gut und als besonders schön in Erinnerung habe. Zum Abendessen fahren wir auf den Night Market in Krabi und schlemmen uns durch das Streetfood-Angebot.
Am Morgen werden wir an unserer Unterkunft abgeholt und zum Bootsanleger gebracht. Von dort geht es mit einem Schnellboot zunächst zur Bamboo Island. Hier gibt es zwar keinen Bambus (mehr), dafür aber unglaublich türkis-blau-klares Wasser mit weißem Sand. Wow.
Als nächstes steuern wir Koh Phi Phi Don, die Haupt-Insel der Inselgruppe an. Wir legen jedoch nicht an, sondern halten ein Stück vor der Insel, um Schnorcheln zu gehen. Mhh, ist ja schön und gut, aber uns wird langsam klar, dass wir eine andere Tour machen, als wir eigentlich gebucht hatten. Eigentlich wollten wir kein Rahmenprogramm, sondern einfach nur zur Hauptinsel gebracht werden und da dann umherlaufen sowie den bekannten Aussichtspunkt besteigen, von dem man über die beiden Buchten der Schmetterlings-Insel, wie Koh Phi Phi auch genannt wird, schauen kann. Bei dieser Tour hier ist lediglich ein sehr kurzer Stop auf der Hauptinsel vorgesehen, damit Zeit für drei weitere Zwischenstopps auf dem Rückweg bleibt.
Wir nehmen es gelassen und machen das Beste draus. So würden wir zwar den Aussichtspunkt verpassen, dafür aber unter anderem einen Blick auf die berühmte Maya Bay werfen können, wo der Film The Beach mit Leonardo Di Caprio gefilmt wurde. Auch cool. Das Schnorcheln ist nett und wir sehen ein paar kleine Fische, die sich um das kleine Riff herum tummeln. Ach, wie gerne ich jetzt richtig tauchen gehen würde. Als nächstes geht es für einen Mittags-Snack auf die Hauptinsel, auf der wir dann letztlich nur knapp 20 Minuten für einen kurzen Rundgang haben. Das reicht aber aus um festzustellen, dass sich hier in den letzten 5 Jahren seit meinem letzten Besuch unglaublich viel getan hat. Koh Phi Phi war zwar auch 2014 schon kein Geheimtipp mehr, aber im Vergleich zu dem, was sich hier jetzt abspielt, war es damals ein verschlafener Ort. Jetzt reihen sich grob geschätzte 100 Speedboote am Strand auf, um Touristen hin- und herzufahren. Schade. Aber damit muss man wohl rechnen…
Wirklich daneben finden wir dann aber unseren nächsten Stop. Wir halten an der Monkey Bay, an dessen kleinem Strand, wie es der Name vermuten lässt, Affen leben. Hunderte Touristen steigen von den vielen Booten, stürzen mit ihren Kameras auf die Affen zu, füttern sie und wundern sich dann, wenn mal einer der Affen beißt, wenn er sich zu bedrängt fühlt. Die Bootsführer kennen das Spiel schon und haben Desinfektionsmittel bereit.
Zumindest ein bisschen entspannter geht es dann in der Pileh Lagune zu, in der wir anhalten, um im klaren Wasser schwimmen zu gehen. Hier wurden unter anderem Szenen für Jurrasic Park 2 und den noch nicht erschienen zweiten Teil von Avatar gedreht. Auf dem Rückweg nach Ao Nang fahren wir dann noch an der Maya Bay vorbei. Wir wussten schon vorher, dass wir hier nicht würden anhalten können, denn die Bucht ist seit 2018 für einige Jahre für Besucher gesperrt, damit sich die Natur hier von den Schäden des Massentourismus etwas erholen kann. Sicherlich eine gute Sache.
Als wir abends wieder in Ao Nang ankommen entdecken wir neben unserer Unterkunft eine Pizzeria, die von italienischen Auswanderern betrieben wird. Bei köstlichen Steinofenpizzen lassen wir den ereignisreichen Tag Revue passieren.
Ein bisschen Camper-Flair
Am nächsten Tag wollen wir einfach nur chillen und gar nichts machen. Wo kann man das hier am besten machen? Na klar, am Strand. Und da wir ja ein Fahrzeug zur Verfügung haben, nutzen wir es, um uns einen Strand zu suchen, wo Touristen eher selten hinkommen.
Rasch werden wir fündig, parken, fahren unsere Markise aus und stellen unsere Campingstühle in den Wind.
Kaffee, Schwimmen, Snacks, Sonnenuntergang, selbst gekochtes Abendessen am Strand. Was will man mehr?! Wir genießen einen wundervoll entspannten Tag und Tina und ich freuen uns, meinem Papa ein bisschen was von Thailand außerhalb der ausgetretenen Touristenpfade zeigen zu können und ihn für einen kurzen Moment an unserem aktuellen Lebensstil teilhaben lassen zu können.
Die Vorzüge mit einem eigenen Fahrzeug in Thailand unterwegs zu sein nutzen wir auch am Folgetag. Das ist nämlich der Tag, an dem wir Thailand in Richtung Malaysia verlassen wollen. Von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur aus wird mein Papa in 5 Tagen zurück nach Deutschland fliegen. Wir fahren also gemeinsam zur Grenze, erleben gemeinsam einen humorvollen Zollbeamten und starten dann in das nächste Abenteuer: Malaysia.
Von Malaysia berichten wir euch dann im nächsten Blogeintrag.
Bis es soweit ist, senden wir euch herzlichste Grüße aus der Ferne und wünschen euch, wie immer, nun viel Spaß beim Anschauen des Videos – was ihr ja hoffentlich machen werdet, schließlich haben wir viel Arbeit reingesteckt. =)
Liebe Grüße,
Tina & Dirk